Durchschnittlich fallen dem Menschen zwischen 70 und 100 Haare pro Tag aus und das ist noch kein Grund zur Besorgnis. Da die Haarwurzeln normalerweise in der Kopfhaut verbleiben und wieder nachwachsen, werden die ausgefallenen Haare ständig ersetzt und der Haarausfall ist nicht sichtbar. Erst wenn täglich mehr als 100 Haare ausfallen und die ausgefallenen Haare nicht wieder nachwachsen kann die Rede von Haarausfall sein. Millionen Menschen leiden unter Haarausfall.
Erblich bedingter Haarausfall
Die häufigste Form des Haarausfalls ist die androgenetische Alopezie oder erblich bedingter Haarausfall. “Androgenetische Alopezie” bedeutet frei übersetzt “Haarausfall durch männliche Hormone”. Unter Androgenetische Alopezie oder anlagebedingtem Haarausfall versteht man eine Form des Haarausfalls, die durch eine veranlagungsbedingt erhöhte Empfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber männlichen Sexualhormonen ausgelöst wird. Mit steigendem Alter nimmt der Grad der Alopecia androgenetica in der Regel zu. Bei 95% aller Männer und Frauen, die unter Haarausfall leiden, ist dieser Zustand von Androgenetische Alopezie verursacht. Die Alopezie wird vom Vater oder von der Mutter auf die Kinder vererbt.
Altersbedingter Haarausfall
Unter Alopecia senilis versteht man die Ausdünnung der Haare bei Männern und Frauen im fortgeschrittenem Alter. Mit zunehmendem Alter nimmt die Leistungsfähigkeit des Haarwuchses ab. Vom altersbedingten Haarausfall sind Frauen und Männer gleichermaßen betroffen. Je nach genetischer Neigung, kann der Haarausfall schon im Alter von ca. 20 Jahren beginnen. Meist tritt er im Alter zwischen 25 und 35 Jahren auf. Mit ca. 45 Jahren ist der Haarausfall allgemein abgeschlossen.
Kreisrunder Haarausfall
Unter Alopecia areata versteht man einen runden, lokal begrenzten krankhaften Haarausfall. Nach heutiger medizinischer Erkenntnis ist der kreisrunde Haarausfall eine Autoimmunerkrankung. Stress kann den Zeitpunkt aber auch die Stärke des Haarausfalls beeinflussen. Die körpereigene Abwehr wendet sich gegen die eigenen Haarfollikel und lässt die Haare ausfallen. Der kreisrunde Haaraufall kann bei Männern und Frauen bereits in jungen Jahren auftreten. Da es keine erbliche Ursache hat, kann er plötzlich auftreten und genauso schnell wieder verschwinden. Häufig kommt es nach 6 bis 12 Monaten wieder zu einem Haarwachstum.
Narbenbedingter Haarausfall
Unter Scarring Alopecia versteht man einen narbenbedingten Haarausfall. Dieser Typ des Haarausfalls ist die Folge von Operationsnarben oder Brandwunden. Vor einer evtl. Haartransplantation ist eine Voruntersuchung nötig, um zu prüfen, ob die Haarverpflanzung den gewünschten Erfolg bringen kann.
Haarausfall durch äußere Einwirkung
Traction Alopecia kann entstehen, wenn das Haar über einen längeren Zeitraum hinweg bestimmten Belastungen ausgesetzt ist. Zu eng gebundene Zöpfe und Kopftücher können zu einem Ausfall der Haare im Bereich der Schläfen oder Stirn führen. So können Haare beispielsweise durch das Tragen bestimmter Frisuren (z.B. Zöpfe) oder durch das Toupieren der Haare vermehrt ausfallen. Bei Männern kann Tracton Alopecia auch durch das Tragen einer Perücke auftreten. Wird die Frisur früh genug geändert, kann das Problem behoben werden.